Buridan

Buridan,

 

Johannes, latinisiert J. Buridanus, französischer Philosoph der Scholastik, * Béthune um 1295, ✝ Paris um 1358; 1328 und 1340 Rektor der Universität in Paris; gemäßigter Ockhamist (W. von Ockham). Sein Begriff »Impetus« ist eine Vorahnung des »Impulses«: Er erklärte den Ursprung der nichtnatürlichen Bewegung durch eine immanente Kraft (Impetus), die der Beweger auf das von ihm Bewegte übertrage. Buridan verfasste Abhandlungen zur Logik und Kommentare zu den Werken des Aristoteles (Physik, Ethik, Politik, Metaphysik). Seine Willenslehre vermittelte zwischen Determinismus und Indeterminismus: Der Wille sei frei und müsse schließlich wählen, was die Vernunft als das höhere Gut entscheide.

 

Werke: Sophismata (herausgegeben 1489, kritische Ausgabe 1977); Quaestiones super X libros Aristotelis ad Nicomachum (herausgegeben 1489, Nachdruck 1968); Compendium totius logicae (herausgegeben 1499, Nachdruck 1965); Quaestiones super octo physicorum libros Aristotelis (herausgegeben 1509, Nachdruck 1964); In metaphysicam Aristotelis quaestiones (herausgegeben 1588, Nachdruck 1964); Quaestiones super libris quattuor de caelo et mundo (herausgegeben 1942, Nachdruck 1970).

 

Literatur:

 

Anneliese Maier: Studien zur Naturphilosophie der Spätscholastik, Bd. 4 (Rom 1955);

 

The logic of J. B. Acts of the 3rd European Symposium on Medieval Logic and Semantics, hg. v. J. Pinborg (Kopenhagen 1976);

 M. Wolff: Gesch. der Impetustheorie (1978).

 

Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:

 

Naturwissenschaften und Glaube: Robert Grosseteste, Roger Bacon und Johannes Buridan